Kredite unter Dach und Fach

Auf das Thema Kredite konnten wir heute einen Deckel machen.
Wir hatten nochmal eine Woche vor der Unterzeichnung gewartet, ob die KFW-Zinsen nun doch noch einmal sinken, was aber leider nicht der Fall war.

Von Seiten der VR-Bank fühlten wir uns, vor allem nach den Gesprächen mit unserer unabhängigen Finanzberaterin, von Anfang an fair behandelt. Ganz reibungslos lief es aber dann leider doch nicht: Trotz fehlerfreier Eingabe durch unseren Bankberater, kam der Vertrag des KFW-Kredits nicht mit der vereinbarten Laufzeit. Die Laufzeit war um 2 Jahre verkürzt worden, so dass sich unsere monatliche Belastung erhöht hat. Da es aber wohl schwierig ist ohne einen enormen Aufwand etwas zu erreichen, haben wir uns am Ende damit abgefunden.

Die Haustüre - ein zentrales Thema im Eigenheim

Die Haustüre ist ein wichtiger Punkt in der Hausplanung (wie soooo viele andere Punkte auch 😉). Wir haben in dem Angebot, dass wir von der Fa. Taglieber erhalten haben eine Haustüre im Standard in Holz enthalten, haben uns aber auch noch andere Türen angeschaut die für uns in Frage kommen würden. Die wichtigste Frage die man klären muss ist hier die Frage nach dem Material aus dem die Türe bestehen soll, es gibt zur Auswahl komplett Holz, Holz-Alu oder komplett Aluminium.
Wichtig bei diesem Punkt ist die Frage nach dem U-Wert der Türe, dieser sollte nicht über 1,1 liegen, da ansonsten Energieverlust zu hoch wäre und das wollen wir ja bei unserem Haus verhindern. Es soll ja alles möglichst energieefizient werden.
Wir haben uns dann ein Angebot von der Fa. Betz in Auhausen machen lassen, diese wurde uns von der Baufirma empfohlen. Den Termin haben wir direkt nach der Werkplanvorbesprechung bekommen, also sind wir anschließend zu der Schreinerei gefahren. Dort wurden wir freundlich begrüßt und bekamen auch gleich noch eine Führung durch die Firma,welche sehr interessant war, alles in allem sehr freundliche Mitarbeiter.
Als wir  jedoch das Angebot bekommen haben mussten wir uns erst mal setzen, es kam uns doch sehr hoch vor. Also haben wir uns von einer regionalen Firma aus Bopfingen auch noch ein Angebot machen lassen.
Man muss dazu sagen, dass die Türe aus der Schreinerei eine Holz-Alutüre ist, das Angebot aus der Region bekommen wir über eine reine Alutüre die allerdings einen sehr guten U-Wert hat und somit kein Problem darstellen sollte. Die Preisunterschiede zwischen Holz-Alu und komplett Alu sind schon groß, man muss hier auf jeden Fall vergleichen.
Optional kann man natürlich noch einen Fingerprint einbauen lassen, die Kosten hierfür liegen allerdings für einen guten bei ca. 1000 Euro, muss man selbst wissen ob solche Spielereien im eigenen Budget liegen.

Die Werkplan-Vorbesprechung

Nach Vertrags- und Bauantragsunterzeichnung war zunächst Funkstille, dann endlich kam Mitte Mai eine Einladung zur Werksplanvorbesprechung in Oettingen.

Anhand unserer Pläne gingen wir zunächst nochmals jede Seite des Angebots zusammen mit unserem Bauleiter durch und änderten noch die Positionierung eines Fensters.

Nächster Schritt war die Festlegung der Fensterart und deren Öffnungsrichtungen, Höhe der Türen und Aussehen der Treppe. Unsere Sonderdeckenhöhe sowie die Einplanung der Spots in die Deckenbalken wurde ebenfalls besprochen. Unser Bauleiter teilte uns mit, dass wir auf die höhere Lattung bei Unterverkleidung Balkenlage sogar verzichten können, vorausgesetzt unsere Lampen eine Einbautiefe >4cm haben.

Nach einem kurzen Mittagssnack besprachen wir noch das Thema Ziegel wobei wir uns hier jetzt schnell für einen Ziegel entscheiden sollten, da die Unterkonstruktion geplant werden muss.

Der Dachüberstand ist aktuell offen im Angebot, was bedeuten würde, dass wir die Holzbalken selbst bei Firma Taglieber streichen müssten. Hierzu sollten wir min. 5 Leute für ein Wochenende einplanen.

Dann wurde uns unser zuständiger Statiker vorgestellt, der uns dann gleich die Hiobsbotschaft mitteilte, dass unser Kamin aus statischen Gründen versetzt werden muss. WAAAAAAS??? Da eine Versetzung für uns nicht in Frage kommt, wäre die zweite Möglichkeit nur, eine zweite Decke im OG in welcher eine Stütze eingebaut wird - das hört sich nach weiteren Kosten an. Dann kam die alte Diskussion auf, ob man denn wirklich einen Kamin in einem Niedrigenergiehaus möchte, diesen Versuch gab unser Bauleiter dann aber schnell wieder auf und wir sollten mit dem Kaminbauer klären ob ein "Vorrücken" des Kamins um 20 cm in den Raum möglich wäre. Geknickt notierten wir diesen Punkt auf unserer To-Do-Liste.

Ein weiteres Thema bei dem wir kurz Schlucken mussten, war das Thema der Verkabelung. Von unserer Seite geplant war eine Sternförmige Verlegung der Kabel um anschließend Smart Home nachrüsten zu können. Hier nahm uns der Bauleiter etwas den Wind aus den Segeln: entweder ganz oder gar nicht, da sonst zu Beginn unnötige Kosten wie z.B. die Türsprechanlage entstehen, die ja nachher mit Smart Home nicht mehr benötigt werden würde.

Zu Letzt kam noch das Thema Haustür zur Sprache. Hier dachten wir eigentlich, den Punkt schnell abhaken zu können, da wir uns im Vorfeld schon für eine Aluminium-Türe mit E-Antrieb entschieden hatten, doch NIX DA! Diese erfüllt nicht die erforderlichen Dämmeigenschaften und so zückte unser Bauleiter sein Handy und machte für uns Kurzerhand einen Termin bei der Firma Betz in Auhausen, so dass wir direkt im Anschluss dort vorbei fahren konnten.

Unterm Strich gingen wir mit einem guten Gefühl nach Hause. Unser Bauleiter, verabschiedet sich nun erst einmal für 4 Wochen in Elternzeit. Bedeutet für uns, dass wir jetzt erst einmal in aller Ruhe unsere Liste an Hausaufgaben mit Rückfragen an unsere Handwerker abarbeiten können.

"der Kamin" oder "Mann vs. Frau"

Der Termin zur Werksplanvorbesprechung steht bald ins Haus. Deshalb sollten wir im Vorfeld noch einige wichtige Fragen zum Thema Kamin klären.

Also gingen wir zuerst zu unserem zukünftigen Kaminkehrer. Hier die Zusammenfassung des Gesprächs:

- Treppen auf unserem Dach sind nicht notwendig, da wir eine Putztüre planen

- Kamin benötigt einen eigenen Luftzulauf

- Kondensatablauf an Kanalisation muss gewährleistet sein

- Putztüre des Kamins (Ausrichtung um Crash mit der Türe zu vermeiden)

- DIBT-Zulassung notwendig

- Rund um den Kamin abwaschbare Farbe

Auf den Termin im Kaminstudio hatte ich mich besonders gefreut - mein absolutes Highlight im Haus. Als ich dann die ersten Zahlen hörte wurde es mir schon etwas schwindelig!! Hab ich mich verhört?!

Tatsächlich muss man bei einem Kamin (der in einem Niedrigenergiehaus so unnötig ist wie ein Kropf) ganz schön in die Tasche greifen. Der Kaminbauer erzählte uns auch, dass die Männer früher einen Kamin zum Heizen kauften, heute eher die Frauen ausschlaggebend sind. Ein teurer Spaß für etwas Gemütlichkeit....

Ziegel ist nicht gleich Ziegel

Da wir uns zum Thema Ziegel vorher nie Gedanken gemacht hatten, recherchierten wir erst einmal im Internet. Ob man Ton oder Betonziegel bevorzugt scheint wohl Geschmacksache zu sein, wobei wir uns dann doch für die beschichtete Tonziegelvariante "Erlus Forma" entschieden, welche bei Taglieber im Standard enthalten ist. Mit den vorhandenen Informationen fragten wir bei einem Dachdecker hier im Ort an und erhielten auch prompt das Angebot zu einem weitaus interessanteren Preis!

Beim ersten Telefonat mit dem Dachdecker hörte man heraus, dass er die Wahl für unsere Dachform nicht ideal findet, da auf dem Zeltdach der geschwungene Erlus Forma zu einem "unruhigen" Bild führen würde. Ohne zu wissen, was er damit genau meinte vereinbarten wir einen Termin um uns davon ein genaueres Bild zu machen.

Tatsächlich wirkt ein gewölbter Dachziegel besonders an den Graten sehr hügelig, weshalb wir uns wohl doch für einen flachen Ziegel entscheiden werden. Als Hausaufgabe sollen wir uns verschiedene Ziegelarten auf Flachdächern in unserer Nähe anschauen und herausfinden was uns gefällt und was nicht.

Der Bauantrag

Von unserer Architektin erhielten wir den lang ersehnten Anruf, dass die Bauanträge nun eine Woche später als geplant, endlich fertig wären. Erst wunderten wir uns darüber, dass wir die Anträge nicht per Post bekamen, sondern diese gemeinsam mit Ihr vor Ort unterzeichnen sollten. Spätestens als wir das Riesenpaket an Unterlagen sahen, dass zum studieren auf uns wartete, wussten wir warum.

Gemeinsam sahen wir uns die verschiedenen Ausführung an und bekamen alles erklärt. Die Ausnahmegenehmigung (versetzen der Einfahrt) war ebenfalls wie vorab besprochen enthalten und beschrieben. Für jede Behörde und Genehmigungsinstanz gibt es jeweils eine Ausführung, was im bedeutet, dass man allein für die ganzen Unterschriften Geduld aufbringen muss.

Das Überbringen an die Gemeinde haben wir dann selbst übernommen und unser Anliegen wird bei der nächsten Gemeinderatssitzung am 22.05.17 besprochen.

Nachtrag 17.05.17: heute erhielten wir den Notartermin für den Erwerb des Grundstücks. Am 19.06.17 können wir den Kaufvertrag, welcher uns Vorab als Kopie zur Prüfung gesendet wurde, unterschreiben.

Ermittlung der konkreten Kosten für Fliesen

Die Firma Taglieber hat auf Ihrem Gelände zwar eine kleine Auswahl an Anschauungsmaterial wie z.B. Dachziegel, Haussteuerung, Böden usw. Nach einem richtigen Ausstellungsraum zur Bemusterung, wie man es z.B. von Fertighaus Weiss oder Schwörer kennt, sucht man hier vergeblich. Bereits bei den ersten Gesprächen hat man uns darauf hingewiesen, dass die Bemusterung bei ortsansässigen Einrichtungsgeschäften statt findet und wir waren gespannt.

Bei unserem Besuch bei der Firma Maas waren wir dann auch wirklich begeistert! Die Beratung durch Frau Strauß war sehr freundlich und zielgerichtet. Wir hatten ein paar Fotos von Bädern dabei, auf welchen die Fliesen waren die wir uns für unser Bad vorstellen konnten. Anhand der Fotos zeigte uns Frau Strauß die verschiedenen Fliesen und es hat uns viel spaß gemacht in der Ausstellung auch neue Ideen aufzugreifen. Trotz der vielen Auswahl entschieden wir uns für die ersten Fliesen, die Sie uns zeigte. Diese waren genau wie wir sie uns vorstellten und sogar noch unter dem Budget, welches im Taglieber-Angebot enthalten ist.

Eine Woche später konnten wir uns sogar zwei Muster unserer Fliesen für mehrere Tage ausleihen, um die Badmöbel auszusuchen und uns noch zweite Meinungen einzuholen. Bis heute haben wir die Auswahl noch nicht bereit und freuen uns auf das Endergebnis.

Fazit: wir fühlten uns gut aufgehoben, da die Beratung wirklich durch einen Fachmann, bzw. durch eine Fachfrau durchgeführt wurde. Das die Bemusterung nicht bei Firma Taglieber selbst statt fand empfanden wir daher nicht als Nachteil.

Tipp: Wer wie wir auch den Duschbereich gefliest haben möchte, sollte auf die rutschhemmende Eigenschaft der Fliese achten. Wir haben uns für eine leicht strukturierte Variante entschieden, die sich "warm" anfühlen und leicht zu reinigen sind. Außerdem sollte man wissen, ob man Abschlussschienen möchte, da nicht jede Fliese einen "sauberen" und leicht zu reinigenden Abschluss zulässt.

Auf Grundstücksuche

Da wir beide sehr heimatverbunden sind, suchten wir zunächst direkt in Bopfingen, allerdings mit mäßigem Erfolg: entweder total überteuert oder einfach Restposten. Auch über immobilienscout24.de fanden wir nur Schrott oder unbezahlbare Grundstücke auf welchen es bei uns maximal noch für eine Gartenhütte gereicht hätte.

Somit klapperten wir Banken, Immobilienwebseiten und Neubaugebiete ab und wurden fündig: zwar nicht direkt in Bopfingen, aber in einem Teilort. Hier passte alles, auch wenn die Gemeinde beim Preis nicht mit sich handeln ließ. Im Rathaus waren alle sehr nett und immer bemüht uns alle Fragen schnell zu beantworten. Also ließen wir uns das Grundstück reservieren und warten nun auf den Notartermin. TIPP: auch wenn ein Grundstück im Internet bereits reserviert ist, lohnt es sich nachzufragen! Unseres war auch reserviert, doch als sich der Interessent nicht mehr meldete konnten wir gleich den Daumen drauf setzen.

Zwischenzeitlich ließen wir durch ein Vermessungsbüro ein optisches Höhenaufmaß erstellen . Um evtl. Wasseradern lokalisieren und bei der Hausplanung berücksichtigen zu können, musste noch ein Geomantiegutachten her.

Zu guter Letzt gab es noch eine Bohrung für das Bodengutachten, welches uns die Firma Taglieber in Hinblick auf die Gewährleistung ans Herz gelegt hatte.

Fazit: alle Gutachten förderten nichts negatives zu Tage bis auf das optische Höhenaufmaß. Da unser Grundstück um einen guten Meter abfällt wird hier leider ein weiterer Kostenpunkt auf uns zukommen.

Oje... noch kein Stein auf dem anderen und schon so viel zu zahlen... ok in unserem Fall wohl eher kein Brett auf dem anderen.😛

Geld muss her

Nachdem wir unsere Baufirma gefunden hatten, mussten wir als nächstes einen passenden Anbieter für unseren Kredit finden. Über den Finanzierungsrechner der Sparkasse kann man hervorragend verschiedene Szenarien durchspielen:

Zum Baufinanzierungsrechner der Sparkasse!

Da natürlich jeder Banker seine eigenen Produkte verkaufen möchte, holten wir uns eine unabhängige Finanzberaterin ins Boot. Diese verglich auch alle Onlinebanken um so ein für uns passendes Produkt zu finden. Hierfür mussten wir allerdings erst einmal finanziell die Hosen runter lassen, d.h. Übersichten über alle Einnahmen, Ausgaben, Versicherungen, Sparkonten, Bausparverträge usw. bis auch jeder Euro in der Excel- Datei erfasst wurde. Dann erhielten wir mehrere Varianten, wie wir in Kombination mit KFW und Bankkredit die Sache stemmen könnten. Wir entschieden uns für eine flexible Variante in Kombination mit einem Bausparvertrag.

Mit dem Angebot in der Tasche gingen wir dann zu unserer Hausbank. Auch hier erhielten wir dann ein super Angebot, welches unsere Finanzberaterin dann nicht mehr toppen konnte. Zwar kostete uns die Finanzberatung unterm Strich 500 €, hat sich aber insofern gelohnt, dass wir genau wussten, was wir brauchen und mit Zahlen in unserer Bank aufwarten konnten.